Vapor Pressure Deficit (VPD) – Warum ist er so wichtig für Deine Cannabispflanzen?
Viele Grower konzentrieren sich auf Licht, Nährstoffe und Bewässerung, übersehen dabei aber einen Faktor, der oft den Unterschied zwischen durchschnittlichen und herausragenden Erträgen macht. Das Dampfdruckdefizit, oder VPD, steuert, wie effizient Cannabispflanzen Wasser aufnehmen, Nährstoffe transportieren und Photosynthese betreiben. Der VPD misst den Unterschied zwischen der Feuchtigkeit in der Luft und der Feuchtigkeit, die die Luft bei einer bestimmten Temperatur aufnehmen könnte, und dieser Wert beeinflusst direkt, ob sich die Stomata der Pflanze öffnen oder schließen.
Ein falsch eingestellter VPD kann dazu führen, dass Pflanzen ihre Poren schließen, was die CO₂-Aufnahme stoppt und das Wachstum verlangsamt. Zu hohe Werte verursachen übermäßigen Wasserverlust, während zu niedrige Werte die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Die gute Nachricht ist, dass sich der VPD durch einfache Anpassungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit steuern lässt.
Dieser Artikel erklärt, wie VPD funktioniert, welche Werte in jeder Wachstumsphase optimal sind und welche praktischen Schritte nötig sind, um die Bedingungen im Anbauraum zu verbessern. Mit den richtigen Werkzeugen und einem grundlegenden Verständnis lässt sich der VPD nutzen, um gesündere Pflanzen und höhere Erträge zu erzielen.
Was ist Vapor Pressure Deficit (VPD) und warum ist er entscheidend?
VPD beschreibt den Unterschied zwischen der Feuchtigkeit, die Luft bei einer bestimmten Temperatur aufnehmen kann, und der tatsächlich vorhandenen Feuchtigkeit. Dieser Wert bestimmt, wie stark Cannabispflanzen Wasser über ihre Blätter abgeben und Nährstoffe aufnehmen.
Definition und wissenschaftliche Grundlage von VPD
Vapor Pressure Deficit ist die Differenz zwischen dem Sättigungsdampfdruck und dem aktuellen Dampfdruck in der Luft. Der Sättigungsdampfdruck gibt an, wie viel Wasserdampf die Luft maximal bei einer bestimmten Temperatur halten kann.
Wenn die Luft wärmer wird, steigt ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen. Kühlt die Luft ab, sinkt diese Kapazität wieder. Deshalb bildet sich nach kalten Nächten oft Tau auf Pflanzen - die abgekühlte Luft kann weniger Wasserdampf halten und gibt ihn ab.
VPD wird in Pascal oder Kilopascal gemessen. Die Berechnung erfolgt durch die Formel: VPD = ((100-RH) ÷ 100) × SVP, wobei RH die relative Luftfeuchtigkeit und SVP der Sättigungsdampfdruck ist. Ein niedriger VPD bedeutet, dass die Luft bereits viel Feuchtigkeit enthält. Ein hoher VPD zeigt an, dass die Luft noch viel Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Wie VPD Temperatur und Luftfeuchtigkeit verbindet
VPD kombiniert Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu einem einzelnen Wert, der die tatsächlichen Bedingungen für Pflanzen besser beschreibt als jeder Faktor allein. Die gleiche Luftfeuchtigkeit wirkt sich bei verschiedenen Temperaturen unterschiedlich auf Pflanzen aus.
Bei 20°C und 60% Luftfeuchtigkeit herrschen andere Bedingungen als bei 28°C und 60% Luftfeuchtigkeit. Die wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch ein höherer VPD entsteht. Dies beeinflusst direkt, wie schnell Pflanzen Wasser über ihre Spaltöffnungen verdunsten.
Die Kontrolle beider Faktoren ermöglicht es Grower, den VPD gezielt anzupassen. Eine Erhöhung der Temperatur bei gleichbleibender Luftfeuchtigkeit steigert den VPD. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei gleicher Temperatur senkt den VPD. Diese Balance bestimmt, wie stark Pflanzen transpirieren.
VPD im Kontext des Cannabisanbaus
Im Indoor-Cannabisanbau hat der Grower vollständige Kontrolle über Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Diese Kontrolle ermöglicht die Optimierung des VPD für jede Wachstumsphase. Der ideale VPD liegt zwischen 0,8 und 1,5 Kilopascal, abhängig vom Stadium der Pflanze.
Ein zu hoher VPD zwingt Cannabispflanzen, ihre Spaltöffnungen zu schließen, um Wasserverlust zu verhindern. Dies reduziert die CO2-Aufnahme und verlangsamt die Photosynthese. Ein zu niedriger VPD führt zu geringer Transpiration und schwacher Nährstoffaufnahme durch die Wurzeln.
Der richtige VPD verbessert die Wasseraufnahme, steigert die Nährstoffverfügbarkeit und fördert das Wachstum. Cannabispflanzen mit optimalem VPD entwickeln sich schneller und produzieren größere Erträge. Die Anpassung des VPD an verschiedene Wachstumsphasen maximiert das Potenzial der Pflanzen.
VPD, Transpiration und das Pflanzenwachstum
VPD steuert die Transpiration der Cannabispflanze und beeinflusst damit direkt die Nährstoffaufnahme und das Wachstum. Falsche VPD-Werte führen zu Pflanzenstress und können das Wachstumspotenzial erheblich einschränken.
Einfluss von VPD auf die Transpiration
Der VPD bestimmt, wie viel Wasser die Pflanze über ihre Blätter abgibt. Bei einem optimalen VPD zwischen 0,8 und 1,5 kPa öffnen sich die Stomata vollständig. Dies ermöglicht eine konstante Transpiration und einen gleichmäßigen Wasserfluss durch die Pflanze.
Ein zu hoher VPD zwingt die Pflanze, mehr Wasser abzugeben als sie aufnehmen kann. Die Stomata schließen sich als Schutzreaktion. Dies reduziert die CO₂-Aufnahme und verlangsamt die Photosynthese deutlich.
Bei zu niedrigem VPD verdunstet kaum Wasser von den Blättern. Die Transpiration kommt fast zum Stillstand. Der Wassertransport von den Wurzeln zu den Blättern funktioniert nicht mehr richtig.
Die Blatttemperatur spielt dabei eine wichtige Rolle. Blätter sind meist 1-2°C kühler als die Umgebungsluft. Diese Temperaturdifferenz muss bei der VPD-Berechnung berücksichtigt werden.
Rolle von VPD bei der Nährstoffaufnahme
Die Transpiration transportiert Nährstoffe von den Wurzeln zu den Blättern. Ohne ausreichende Transpiration erreichen wichtige Nährstoffe nicht die wachsenden Pflanzenteile. Kalzium und Magnesium werden besonders durch den Transpirationsstrom befördert.
Ein optimaler VPD sorgt für einen stetigen Nährstofffluss. Die Pflanze kann alle benötigten Elemente aufnehmen und verarbeiten. Typische Mangelerscheinungen wie Kalziummangel entstehen oft durch einen zu niedrigen VPD und nicht durch fehlende Nährstoffe im Substrat.
In der Wachstumsphase benötigt Cannabis einen VPD von 0,8-1,1 kPa. In der Blütephase steigt der ideale Wert auf 1,0-1,5 kPa. Diese Anpassung unterstützt die erhöhte Nährstoffaufnahme während der Blütenbildung.
Pflanzenstress durch falsche VPD-Werte
Zu hohe VPD-Werte (über 1,6 kPa) verursachen Trockenstress. Die Pflanze verliert mehr Wasser als sie nachliefern kann. Die Blätter rollen sich ein und die Ränder werden braun. Das Wachstum stoppt komplett.
Zu niedrige VPD-Werte (unter 0,4 kPa) führen zu Feuchtigkeitsstress. Die Stomata bleiben geschlossen und die Photosynthese läuft auf Sparflamme. Schimmel und Pilzbefall werden wahrscheinlicher.
Plötzliche VPD-Schwankungen stressen die Pflanze mehr als konstant suboptimale Werte. Cannabis braucht Zeit, sich an neue Bedingungen anzupassen. Änderungen sollten schrittweise über mehrere Tage erfolgen. Eine stabile Umgebung mit leichten täglichen Schwankungen ist besser als perfekte Werte mit starken Sprüngen.
VPD-Optimierung in den verschiedenen Wachstumsphasen
Die VPD-Werte müssen sich an die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze in jeder Wachstumsphase anpassen. Junge Pflanzen benötigen andere Bedingungen als ausgewachsene Exemplare in der Blütephase, da sich ihr Wasserbedarf und ihre Transpirationsrate deutlich unterscheiden.
In der folgenden VPD-Tabelle, kann man genau sehen, welches Verhältnis zwischen Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit notwndig ist, um optimale Wachstumsbedingungen für die Cannabispflanzen zu gewährleisten:

Optimale VPD-Werte in der vegetativen Phase
In der vegetativen Phase brauchen Cannabispflanzen einen niedrigeren VPD-Wert zwischen 0,8 und 1,1 kPa. Diese Einstellung unterstützt das schnelle Blattwachstum und die Entwicklung eines starken Wurzelsystems.
Die Temperatur sollte zwischen 20 und 25°C liegen. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt idealerweise bei 65 bis 75 Prozent. Diese Kombination ermöglicht eine optimale Transpiration ohne die Pflanze zu stressen.
Junge Pflanzen können noch keine großen Mengen Wasser über ihre Wurzeln aufnehmen. Deshalb ist eine höhere Luftfeuchtigkeit wichtig. Die offenen Stomata fördern gleichzeitig die CO₂-Aufnahme für die Photosynthese.
Ein zu hoher VPD in dieser Phase führt zu geschlossenen Stomata und verlangsamtem Wachstum. Die Pflanze investiert dann mehr Energie in den Schutz vor Wasserverlust als in die Entwicklung neuer Blätter und Triebe.
VPD-Anpassung für die Blütephase
Die Blütephase erfordert eine schrittweise Erhöhung des VPD-Wertes auf 1,0 bis 1,5 kPa. In den ersten Blütewochen (Woche 3-4) liegt der ideale Bereich bei 1,0 bis 1,3 kPa mit 55 bis 65 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Ab der fünften Blütewoche steigt der optimale VPD auf 1,3 bis 1,5 kPa. Die Luftfeuchtigkeit sinkt auf 42 bis 51 Prozent. Diese trockeneren Bedingungen reduzieren das Risiko für Schimmelbildung an den dichten Blüten.
Die Temperatur bleibt bei 20 bis 25°C konstant. Der höhere VPD fördert die Nährstoffaufnahme über die Wurzeln und unterstützt die Entwicklung dichter, harziger Blüten. Die Pflanze kann so mehr Wasser durch ihr System transportieren und Nährstoffe effizienter verarbeiten.
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der späten Blütephase begünstigt Botrytis und andere Pilzkrankheiten. Der angepasste VPD schützt die Ernte und verbessert gleichzeitig die Qualität der Blüten.
Auswirkungen auf Blüten und Terpene
Ein korrekt eingestellter VPD beeinflusst direkt die Qualität und Dichte der Blüten. Optimale Bedingungen fördern die Produktion von Harz und erhöhen den Gehalt an Cannabinoiden. Die Pflanze kann unter idealen VPD-Bedingungen mehr Energie in die Blütenbildung investieren.
Terpene reagieren besonders empfindlich auf Umweltbedingungen. Ein zu hoher VPD mit zu niedriger Luftfeuchtigkeit kann zur Verdunstung flüchtiger Terpene führen. Dies reduziert das Aroma und die therapeutischen Eigenschaften der Blüten.
Die richtige VPD-Steuerung bewahrt das Terpenprofil während der gesamten Blütephase. Temperaturen über 26°C können Terpene abbauen, auch wenn der VPD im optimalen Bereich liegt. Deshalb muss neben dem VPD auch die Temperatur konstant überwacht werden.
Dichte, kompakte Blüten mit intensivem Aroma entstehen nur bei konsistenten Umweltbedingungen. Die präzise Anpassung des VPD an jede Wachstumsphase maximiert sowohl Ertrag als auch Qualität der Ernte.
Praktische Umsetzung: VPD messen, berechnen und steuern
Die VPD-Steuerung erfordert präzise Messungen und die richtigen Werkzeuge. Mit einer Kombination aus Temperatur- und Feuchtigkeitsmessgeräten sowie gezieltem Einsatz von Klimatechnik lässt sich der optimale VPD-Bereich erreichen.
VPD berechnen: Tabelle und VPD-Rechner
Die Berechnung des VPD erfolgt über die Formel: VPD = SVP – (SVP x RH/100). Dabei steht SVP für den Sättigungsdampfdruck und RH für die relative Luftfeuchtigkeit.
Für die praktische Anwendung gibt es einfachere Lösungen. Ein VPD-Rechner ist die schnellste Methode. Grower geben einfach die gemessene Temperatur und Luftfeuchtigkeit ein und erhalten sofort den VPD-Wert. Diese Online-Tools berücksichtigen auch die Blatttemperatur, wenn sie gemessen wird.
Alternativ bieten VPD-Tabellen eine schnelle Orientierung. Diese Tabellen zeigen die VPD-Werte für verschiedene Kombinationen aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Viele erfahrene Grower nutzen diese Tabellen als Referenz direkt im Growraum.
Wichtig ist der Unterschied zwischen Raum- und Blatttemperatur. Die Blätter sind meist 1-2°C kühler als die Umgebungsluft. Moderne VPD-Rechner ermöglichen die Eingabe dieser Temperaturdifferenz für präzisere Ergebnisse.
Richtige Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Ein zuverlässiges Thermo-Hygrometer ist die Grundlage für jede VPD-Steuerung. Das Gerät muss sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit genau messen. Die Sensoren sollten auf Höhe der Pflanzen platziert werden, nicht direkt an der Wand oder unter einer Lampe.
Die Messgeräte müssen regelmäßig kalibriert werden. Ungenaue Werte führen zu falschen VPD-Berechnungen und damit zu suboptimalen Bedingungen.
Für präzise VPD-Werte ist die Messung der Blatttemperatur hilfreich. Ein Infrarot-Thermometer ermöglicht die berührungslose Messung der Blattoberflächentemperatur. Diese Messung sollte an mehreren Blättern in verschiedenen Höhen durchgeführt werden.
Bei größeren Anbauflächen empfiehlt sich der Einsatz mehrerer Messstellen. Die Bedingungen können in verschiedenen Bereichen des Growraums variieren. Mehrere Sensoren geben ein vollständiges Bild der Klimaverhältnisse.
Befeuchter und Entfeuchter im Einsatz
Die Steuerung der Luftfeuchtigkeit ist der Schlüssel zur VPD-Kontrolle. Ein Befeuchter erhöht die Luftfeuchtigkeit in trockenen Umgebungen. Ultraschall-Befeuchter sind beliebt, da sie leise arbeiten und feinen Nebel erzeugen. Sie eignen sich besonders für die vegetative Phase und die frühe Blüte, wenn höhere Luftfeuchtigkeit benötigt wird.
In der späten Blütephase muss die Luftfeuchtigkeit gesenkt werden. Hier kommt der Entfeuchter zum Einsatz. Diese Geräte entziehen der Luft überschüssige Feuchtigkeit und verhindern Schimmelbildung. Die Wahl der richtigen Gerätegröße hängt von der Raumgröße ab.
Viele moderne Klimageräte kombinieren beide Funktionen. Sie regulieren Temperatur und Luftfeuchtigkeit automatisch. Ein Controller steuert diese Geräte basierend auf den Sensorwerten. Das spart Zeit und sorgt für konstante Bedingungen.
Die Geräte sollten nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein. Eine gute Luftzirkulation durch Ventilatoren verteilt die konditionierte Luft gleichmäßig im Raum.
VPD und maximale Erträge im Cannabisanbau
Ein präzise eingestellter VPD-Wert bildet die Grundlage für maximale Erträge im Cannabisanbau. Die richtige Balance zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflusst direkt die Qualität der Blüten und die Gesamtmenge der Ernte.
Zusammenhang von VPD und Ertragssteigerung
Der VPD steuert die Transpiration der Cannabispflanze und damit die Nährstoffaufnahme über die Wurzeln. Bei optimalen VPD-Werten bleiben die Stomata geöffnet und ermöglichen eine effiziente CO₂-Aufnahme für die Photosynthese.
Ein zu hoher VPD führt zu Wasserstress. Die Pflanze schließt ihre Stomata als Schutzreaktion, was die Photosynthese verlangsamt und das Wachstum hemmt. Die Blütenbildung bleibt hinter ihrem Potenzial zurück.
Ein zu niedriger VPD reduziert die Transpiration und damit den Nährstofftransport. Mangelsymptome wie Kalziummangel können auftreten. Die Pflanze entwickelt weniger Biomasse und kleinere Blüten.
Grower, die den VPD an jede Wachstumsphase anpassen, erzielen messbar höhere Erträge. In der Blütephase sollte der VPD zwischen 1,0 und 1,3 liegen, um die Blütenbildung zu maximieren. In der Spätblüte steigert ein VPD von 1,3 bis 1,5 die Dichte und das Gewicht der Blüten.
VPD als Schlüssel für Qualität und Aroma
Die Qualität der Blüten hängt nicht nur von der Menge ab. Der VPD beeinflusst die Produktion von Terpenen und Cannabinoiden. Optimale Bedingungen fördern die Bildung von Aromastoffen und erhöhen den Wirkstoffgehalt.
Zu hohe Temperaturen bei falschem VPD können Terpene verdampfen lassen. Die Blüten verlieren ihr charakteristisches Aroma. Eine präzise VPD-Steuerung schützt diese empfindlichen Verbindungen.
In der späten Blütephase unterstützt ein leicht erhöhter VPD die Verdichtung der Blüten. Die Pflanze lagert mehr Harze ein, was zu potenterem Material führt. Gleichzeitig reduziert die niedrigere Luftfeuchtigkeit das Schimmelrisiko.
Die Konsistenz der Bedingungen ist dabei entscheidend. Starke Schwankungen im VPD stressen die Pflanze und beeinträchtigen die Qualitätsentwicklung. Konstante Werte führen zu gleichmäßigeren und hochwertigeren Erträgen im Anbau.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Viele Grower vernachlässigen die Blatttemperatur bei der VPD-Berechnung. Blätter sind oft 1-2°C kühler als die Umgebungsluft. Ohne Berücksichtigung dieser Differenz stimmen die VPD-Werte nicht mit der Realität überein. Ein Infrarot-Thermometer schafft hier Abhilfe.
Ein weiterer Fehler ist die Verwendung desselben VPD-Wertes über alle Wachstumsphasen hinweg. Junge Pflanzen benötigen höhere Luftfeuchtigkeit und niedrigere VPD-Werte (0,8-1,1). Blühende Pflanzen profitieren von trockeneren Bedingungen und höheren VPD-Werten (1,0-1,5).
Typische Probleme bei falscher VPD-Steuerung:
- Gelbe Blattspitzen durch Kalziummangel bei zu niedrigem VPD
- Eingerollte Blätter und Wachstumsstillstand bei zu hohem VPD
- Schimmelbildung in Blüten bei durchgehend zu niedrigem VPD in der Blütephase
- Nährstoffblockaden trotz korrekter Düngung
Die Lösung liegt in der regelmäßigen Messung und Anpassung. Ein gutes Thermo-Hygrometer sollte kontinuierlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen. Grower sollten diese Werte mindestens einmal täglich überprüfen und bei Bedarf durch Lüftung, Be- oder Entfeuchtung korrigieren.