Viele Menschen denken, dass Cannabis-Anbau kompliziert und schwierig ist. Mit der richtigen Anleitung und grundlegenden Kenntnissen können auch Anfänger erfolgreich Cannabis zu Hause anbauen. Seit der Legalisierung in Deutschland dürfen Erwachsene bis zu drei Pflanzen privat kultivieren.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Anbau liegt in der Auswahl der richtigen Sorte und dem Verständnis der verschiedenen Wachstumsphasen. Anfänger sollten sich zunächst zwischen Indoor- und Outdoor-Anbau entscheiden und die passende Ausrüstung besorgen. Die Pflanze durchläuft mehrere wichtige Phasen von der Keimung bis zur Ernte.
Dieser Leitfaden erklärt alle wichtigen Aspekte des Cannabis-Anbaus für Einsteiger. Von der Samenwahl über die optimalen Wachstumsbedingungen bis hin zur Nährstoffversorgung und Ernte werden alle notwendigen Schritte behandelt. Mit den richtigen Informationen kann jeder lernen, qualitativ hochwertiges Cannabis anzubauen.
Einführung
Der Cannabis-Anbau für Einsteiger ist heute in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal möglich. Selbstanbau bietet wichtige Vorteile für Personen, die Cannabis für den eigenen Bedarf kultivieren möchten.
Vorteile des Selbstanbaus
Qualitätskontrolle steht beim Cannabisanbau an erster Stelle. Grower können den gesamten Anbauprozess überwachen und wissen genau, welche Nährstoffe und Behandlungen verwendet wurden.
Kosteneinsparungen entstehen langfristig durch den Cannabis Anbau zu Hause. Nach der anfänglichen Investition in Equipment sind nur noch Strom und Nährstoffe nötig.
Sortenvielfalt ermöglicht es Anbauern, verschiedene Genetiken auszuprobieren. Sie können Sorten mit spezifischen Eigenschaften oder Aromen wählen.
Verfügbarkeit wird durch eigenen Anbau sichergestellt. Grower sind nicht auf externe Quellen angewiesen und haben stets Vorrat.
Lerneffekt macht den Cannabis-Anbau zu einem lehrreichen Hobby. Anfänger entwickeln Kenntnisse über Pflanzenpflege und Botanik.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen erlauben in Deutschland den Anbau von bis zu drei Pflanzen pro erwachsener Person.
Cannabis-Sorten und Samenwahl
Die richtige Samenwahl entscheidet über den Erfolg des Anbaus. Indica-Sorten wachsen kompakt und blühen schnell, während Sativa-Sorten größer werden und länger brauchen.
Indica, Sativa und Hybride unterscheiden
Indica-Sorten stammen aus bergigen Regionen und wächst buschig mit breiten Blättern. Diese Sorten werden 60-120 cm hoch und haben kurze Blütezeiten von 6-8 Wochen.
Indica-Pflanzen sind robust und verzeihen Anfängerfehler. Sie produzieren dichte Blüten und eignen sich gut für kleine Räume.
Sativa-Sorten kommen aus warmen Klimazonen. Diese Pflanzen werden 150-300 cm hoch mit schmalen Blättern. Die Blütezeit dauert 10-14 Wochen.
Sativa-Sorten brauchen mehr Erfahrung beim Anbau. Sie benötigen viel Platz und konstante Bedingungen.
Hybride mischen Indica und Sativa. Sie kombinieren die besten Eigenschaften beider Arten. Die meisten modernen Cannabis-Sorten sind Hybride mit unterschiedlichen Verhältnissen.
Feminisierte und autoflowering Samen
Feminisierte Samen produzieren nur weibliche Pflanzen. Männliche Pflanzen müssen nicht aussortiert werden. Diese Cannabissamen sparen Zeit und Aufwand.
Feminisierte Cannabis-Samen brauchen Lichtzyklen für die Blüte. Sie wachsen in der Vegetationsphase bei 18 Stunden Licht. Die Blüte startet bei 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit.
Autoflowering Sorten blühen automatisch nach 2-4 Wochen. Sie brauchen keine besonderen Lichtzyklen. Autoflowering Cannabis ist perfekt für Anfänger.
Diese Sorten haben Ruderalis-Gene. Sie bleiben klein und sind in 8-10 Wochen erntereif. Der Ertrag ist meist geringer als bei feminisierten Samen.
Autoflowering Cannabis-Samen verzeihen Fehler bei Licht und Nährstoffen. Sie wachsen fast überall und zu jeder Jahreszeit.
Geeignete Sorten für Anfänger
Northern Lights ist eine klassische Indica-Sorte für Einsteiger. Sie wächst kompakt und robust mit kurzer Blütezeit. Diese Cannabissorte verzeiht viele Anfängerfehler.
White Widow ist ein ausgewogener Hybrid. Sie kombiniert einfachen Anbau mit guten Erträgen. Die Sorte ist widerstandsfähig gegen Schimmel und Schädlinge.
Critical und ihre autoflowering Version sind sehr ertragreich. Diese Cannabis-Sorten wachsen schnell und produzieren große Mengen. Sie eignen sich für Indoor und Outdoor.
Easy Bud Automatic ist speziell für Anfänger entwickelt. Sie bleibt klein und braucht wenig Pflege. Die Blütezeit beträgt nur 9 Wochen vom Samen bis zur Ernte.
Blue Monster Automatic liefert gute Erträge bei einfachem Anbau. Sie wird 40-70 cm hoch und passt in kleine Räume.
THC-Gehalt und Ertragspotenzial
Der THC-Gehalt variiert stark zwischen den Cannabissorten. Anfänger-freundliche Sorten haben 12-18% THC. Sehr potente Sorten können 25-30% erreichen.
Ertragspotenzial hängt von der Genetik ab. Autoflowering Sorten liefern 30-110g pro Pflanze. Feminisierte Cannabis-Samen können 400-800g pro Quadratmeter produzieren.
Indoor-Anbau bietet kontrolliertere Bedingungen. Die Erträge sind vorhersagbarer als im Freien. Anfänger sollten realistische Erwartungen haben.
Qualität ist wichtiger als Quantität. Gut angebaute Pflanzen mit weniger Ertrag sind besser als große Mengen minderwertiger Blüten.
Indoor- und Outdoor-Anbau im Vergleich
Beide Anbaumethoden haben klare Stärken und Schwächen. Indoor-Anbau bietet volle Kontrolle über alle Wachstumsbedingungen, während Outdoor-Anbau auf natürliche Ressourcen setzt und kostengünstiger ist.
Vorteile und Nachteile des Indoor-Anbaus

Vorteile des Indoor-Anbaus:
Indoor-Anbau ermöglicht vollständige Kontrolle über alle Wachstumsfaktoren. Grower können Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung exakt steuern.
Eine Growbox schützt Pflanzen vor Wettereinflüssen wie Sturm oder Regen. Schädlinge und Krankheiten lassen sich besser kontrollieren.
Diskretion ist ein wichtiger Vorteil. Nachbarn bemerken den Geruch kaum und die Pflanzen bleiben unsichtbar.
Grower können ganzjährig anbauen und sind nicht an Jahreszeiten gebunden. Mehrere Ernten pro Jahr sind möglich.
Nachteile des Indoor-Anbau:
Die Anschaffungskosten für Beleuchtung, Lüftung und Growbox sind hoch. Stromkosten für LED-Lampen erhöhen die laufenden Ausgaben ebenso ein wenig - abhängig von der gewählten Grow Lampe.
Der begrenzte Platz verhindert, dass Pflanzen ihr volles Größenpotential erreichen. Erträge bleiben oft kleiner als im Freien.
Grower müssen alle Nährstoffe, Wasser und Licht künstlich bereitstellen. Dies erfordert mehr Aufwand und technisches Wissen.
Vorteile und Nachteile des Outdoor-Anbaus
Vorteile des Outdoor-Anbaus:
Niedrige Kosten machen Outdoor-Anbau attraktiv für Einsteiger. Sonnenlicht und Regen sind kostenlos verfügbar.
Pflanzen können natürliche Größe erreichen und deutlich höhere Erträge produzieren. Wurzeln haben unbegrenzt Platz zum Wachsen.
Natürliches Sonnenlicht enthält UV-Strahlung, die die Bildung von Cannabinoiden und Terpenen fördert. Dies kann Potenz und Geschmack verbessern.
Die Bodenbiologie unterstützt das Pflanzenwachstum durch nützliche Mikroorganismen und Pilze.
Nachteile des Outdoor-Anbaus:
Wetterbedingungen können Ernten zerstören. Starkregen, Hagel oder früher Frost bedrohen die Pflanzen.
Schädlinge wie Raupen, Blattläuse oder Schnecken können erhebliche Schäden verursachen. Die Kontrolle ist schwieriger als indoor.
Grower sind an natürliche Jahreszeiten gebunden. In nördlichen Regionen ist die Anbausaison kurz.
Sichtbarkeit und Geruch machen den Anbau weniger diskret. Diebstahl kann zum Problem werden.
Ausstattung und Vorbereitung der Anbaufläche
Die richtige Ausstattung bildet das Fundament für erfolgreichen Cannabis-Anbau. LED Grow Lampen, ein durchdachtes Belüftungssystem und hochwertige Töpfe mit passendem Substrat sind die wichtigsten Komponenten für gesunde Pflanzen und gute Erträge.
Beleuchtung
LED Grow Lampen sind die beste Wahl für Einsteiger. Sie verbrauchen weniger Strom als andere Grow-Lampen und erzeugen weniger Wärme.
Für 1-2 Pflanzen reichen 150-200 Watt Leistung aus. Bei 3 Pflanzen sollten es mindestens 300 Watt sein.
Die Lampe hängt 40-60 cm über den Pflanzen. In der Wachstumsphase läuft sie 18 Stunden täglich, in der Blütephase 12 Stunden.
Eine Zeitschaltuhr automatisiert den Lichtzyklus. Das verhindert Fehler und spart Zeit.
Wichtige Eigenschaften von LED Grow Lampen:
- Vollspektrum-Licht für alle Wachstumsphasen
- Dimmfunktion für verschiedene Entwicklungsstufen
- Geringer Stromverbrauch
- Lange Lebensdauer von 50.000+ Stunden
Luftzirkulation und Belüftung
Gute Luftzirkulation verhindert Schimmel und sorgt für starkes Wachstum. Ein Abluftventilator entfernt warme, feuchte Luft aus dem Anbaubereich.
Der Ventilator sollte die Raumluft alle 2-3 Minuten komplett austauschen. Bei einem 1 Kubikmeter Raum sind das 20-30 Kubikmeter pro Stunde Luftleistung.
Ein Hygrometer misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die idealen Werte liegen bei 20-26°C und 50-60% Luftfeuchtigkeit.
Zusätzliche Belüftungskomponenten:
- Aktivkohlefilter für Geruchskontrolle
- Zuluftventilator für frische Luft
- Clip-Ventilatoren für Luftbewegung zwischen den Pflanzen
Zeitschaltuhren steuern auch die Belüftung automatisch. Nachts kann die Belüftung reduziert werden.
Töpfe, Erde und Anzuchtsubstrate
Stofftöpfe sind besser als Plastiktöpfe. Sie lassen Luft an die Wurzeln und verhindern Staunässe.
Für Cannabis eignen sich 10-15 Liter Töpfe am besten. Kleinere Töpfe begrenzen das Wachstum und den Ertrag.
Hochwertige Blumenerde mit Perlite gemischt ergibt ein gutes Substrat. Das Verhältnis sollte 70% Erde und 30% Perlite betragen.
Vorgedüngte Erde enthält bereits Nährstoffe für die ersten 3-4 Wochen. Das vereinfacht die Pflege für Anfänger erheblich.
Eigenschaften guter Töpfe:
- Drainage-Löcher am Boden
- Atmungsaktives Material
- Stabile Form auch bei Nässe
- Größe passend zur geplanten Pflanzenhöhe
Der pH-Wert der Erde sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Die meisten Cannabis-Sorten wachsen in diesem Bereich optimal.
Keimung und Jungpflanzenpflege

Die erfolgreiche Keimung von Cannabis-Samen und die richtige Pflege von Jungpflanzen bilden das Fundament für einen erfolgreichen Anbau. Die ersten Wochen entscheiden über die spätere Gesundheit und den Ertrag der Pflanzen.
Samen keimen lassen
Cannabis-Samen benötigen drei Grundbedingungen für die Keimung: Wärme, Feuchtigkeit und Dunkelheit. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20-25°C.
Die Papiertuch-Methode ist die bewährteste Technik für Anfänger. Man legt die Cannabissamen zwischen zwei feuchte Papiertücher und platziert diese in einem warmen, dunklen Ort. Nach 24-72 Stunden zeigt sich meist die erste weiße Wurzelspitze.
Alternativ können Grower die Direktsaat-Methode verwenden. Hier pflanzt man die Samen direkt in feuchte Erde. Die Keimtiefe beträgt etwa 0,5-1 cm, wobei die Spitze des Samens nach unten zeigt.
Wichtige Keimungsregeln:
- Nie die Wurzelspitze berühren
- Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten
- Temperatur konstant bei 22-24°C
- Erste Keimblätter erscheinen nach 3-7 Tagen
In diesem Beitrag findest Du eine genaue Anleitung zur sicheren Keimung von Cannabis Samen,
Jungpflanzen richtig aufziehen
Junge Cannabis-Pflanzen sind sehr empfindlich und brauchen besondere Aufmerksamkeit. Die ersten 2-3 Wochen sind entscheidend für ihre Entwicklung.
Lichtbedarf: Jungpflanzen benötigen sanftes Licht. LED-Lampen sollten in 30-40 cm Abstand hängen. 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit sind ideal.
Luftfeuchtigkeit: Junge Pflanzen brauchen hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 65-75%. Eine Sprühflasche oder kleine Luftbefeuchter helfen dabei.
Gießen: Weniger ist mehr bei Jungpflanzen. Die Erde sollte leicht feucht bleiben, aber nie durchnässt sein. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule.
Häufige Anfängerfehler:
- Zu viel Wasser
- Zu starkes Licht
- Zu niedrige Luftfeuchtigkeit
- Zu früh düngen
Die ersten echten Blätter erscheinen nach einer Woche. Ab diesem Punkt können Grower vorsichtig mit schwach dosiertem Dünger beginnen.
Optimale Wachstumsbedingungen für Cannabispflanzen
Cannabis braucht spezielle Bedingungen zum Wachsen. Die richtige Beleuchtung, Temperatur zwischen 20-25°C und ein pH-Wert von 6,0-7,0 sind wichtig für gesunde Pflanzen.
Licht und Beleuchtungszyklen
Cannabis braucht viel Licht zum Wachsen. In der Wachstumsphase sollten die Pflanzen 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit bekommen.
LED-Lampen sind eine gute Wahl für den Indoor-Anbau. Sie geben wenig Wärme ab und sparen Strom. Die Lampen sollten 30-60 cm über den Pflanzen hängen.
In der Blütephase ändern sich die Lichtzeiten. Dann brauchen die Pflanzen 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit. Diese Änderung startet die Blütenbildung.
Wichtige Lichtzeiten:
- Wachstumsphase: 18/6 Stunden (Licht/Dunkel)
- Blütephase: 12/12 Stunden (Licht/Dunkel)
Die Lichtqualität ist auch wichtig. Blaues Licht fördert das Wachstum. Rotes Licht hilft bei der Blüte.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die richtige Temperatur liegt zwischen 20-25°C am Tag. Nachts darf es 5°C kühler sein. Zu heiße oder kalte Temperaturen schaden den Pflanzen.
Die Luftfeuchtigkeit muss stimmen. Ein Hygrometer misst die Feuchtigkeit in der Luft. In der Wachstumsphase sind 50-60% gut.
Während der Blüte sollte die Feuchtigkeit niedriger sein. 40-50% sind dann besser. Zu viel Feuchtigkeit kann Schimmel verursachen.
Optimale Werte:
- Temperatur Tag: 20-25°C
- Temperatur Nacht: 15-20°C
- Luftfeuchtigkeit Wachstum: 50-60%
- Luftfeuchtigkeit Blüte: 40-50%
Ventilatoren helfen bei der Luftbewegung. Sie verhindern Schimmel und stärken die Pflanzen.
pH-Wert und Bewässerung
Der pH-Wert zeigt an, wie sauer oder basisch das Wasser ist. Cannabis wächst am besten bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Bei falschen Werten können die Pflanzen keine Nährstoffe aufnehmen.
pH-Teststreifen oder digitale Messgeräte zeigen den Wert an. Das Wasser sollte vor jeder Bewässerung getestet werden. pH-Plus oder pH-Minus können den Wert anpassen.
Die Pflanzen brauchen regelmäßig Wasser, aber nicht zu viel. Die oberen 2-3 cm Erde sollten trocken sein, bevor wieder gegossen wird. Staunässe schadet den Wurzeln.
Bewässerungstipps:
- pH-Wert: 6,0-7,0
- Erde antrocknen lassen zwischen den Wassergaben
- Morgens gießen ist besser als abends
Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken. Raumtemperiertes Wasser ist besser.
Nährstoffe und Pflanzenernährung
Cannabis benötigt verschiedene Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen je nach Wachstumsphase. Die drei wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kalium, deren Verhältnis sich zwischen Wachstums- und Blütephase deutlich unterscheidet.
Nährstoffbedarf in der Wachstumsphase
Während der vegetativen Phase benötigen Cannabispflanzen hauptsächlich Stickstoff für das Blattwachstum. Ein NPK-Verhältnis von etwa 3-1-2 eignet sich optimal für diese Phase.
Stickstoff fördert die Entwicklung grüner Blätter und kräftiger Stängel. Mangel zeigt sich durch gelbe Blätter, die bei den älteren Blättern beginnen.
Phosphor unterstützt die Wurzelentwicklung und sollte moderat dosiert werden. Kalium stärkt die Pflanzenstruktur und verbessert die Wasseraufnahme.
Sekundäre Nährstoffe wie Kalzium und Magnesium sind ebenfalls wichtig. Kalzium stabilisiert die Zellwände, während Magnesium für die Chlorophyllproduktion notwendig ist.
Die Düngung erfolgt alle 1-2 Wochen mit einem stickstoffreichen Dünger. Organische Optionen wie Kompost oder Wurmhumus geben Nährstoffe langsam frei.
Düngung in der Blütephase
In der Blütephase ändert sich der Nährstoffbedarf drastisch. Phosphor wird nun zum wichtigsten Nährstoff für die Blütenbildung.
Das ideale NPK-Verhältnis liegt bei etwa 1-3-2. Der Stickstoff wird reduziert, da zu viel davon die Blütenentwicklung hemmt.
Kalium unterstützt die Blütendichte und -qualität. Dieser Nährstoff verbessert auch die Harzproduktion der Pflanzen.
Die Düngung erfolgt weiterhin alle 1-2 Wochen. Etwa 2 Wochen vor der Ernte sollten Grower das Spülen beginnen und nur noch klares Wasser geben.
Phosphorreiche Dünger wie Knochenmehl eignen sich für organischen Anbau. Chemische Dünger bieten präzisere Kontrolle über die Nährstoffzufuhr.
Warnsignale für Überdüngung
Überdüngung zeigt sich durch dunkelgrüne Blätter mit glänzender Oberfläche. Die Blattspitzen können braun werden und verbrennen.
Verbrannte Blattränder sind ein deutliches Zeichen für zu hohe Nährstoffkonzentrationen. Die Pflanzen wirken oft gestresst und wachsen langsamer.
Bei Stickstoff-Überdüngung werden die Blätter extrem dunkelgrün. Die Blütenbildung kann sich verzögern oder ganz ausbleiben.
Nährstoff-Lockout tritt auf, wenn zu viele Salze im Boden die Nährstoffaufnahme blockieren. Die Pflanzen zeigen Mangelsymptome trotz ausreichender Düngung.
Bei ersten Anzeichen sollten Grower sofort mit dem Spülen beginnen. Klares Wasser hilft, überschüssige Nährstoffe aus dem Medium zu entfernen.
Blütephase, Ernte und Weiterverarbeitung

Die Blütephase beginnt mit der Umstellung auf 12/12 Lichtzyklen und braucht besondere Pflege. Der richtige Erntezeitpunkt wird durch die Farbe der Trichome bestimmt, gefolgt von einer sorgfältigen Trocknung.
Beginn und Pflege der Blütephase
Die Blütephase startet beim Indoor-Anbau mit der Umstellung auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit. Outdoor-Pflanzen beginnen natürlich zu blühen, wenn die Tage kürzer werden.
Die Nährstoffversorgung muss angepasst werden. Die Pflanzen brauchen weniger Stickstoff und mehr Phosphor und Kalium. Ein spezieller Blütedünger unterstützt die Bildung der Blüten.
Wichtige Pflegemaßnahmen:
- Luftfeuchtigkeit auf 40-50% senken
- Temperatur zwischen 18-24°C halten
- Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge
- Weniger gießen als in der vegetativen Phase
Die Blüten entwickeln sich in den ersten Wochen langsam. Nach etwa 4-6 Wochen werden sie dichter und schwerer. Die gesamte Blütephase dauert je nach Sorte 8-12 Wochen.
Erkennung des Erntezeitpunkts
Der Erntezeitpunkt ist entscheidend für Qualität und Wirkung der Blüten. Zu frühe Ernte führt zu schwacher Wirkung, zu späte Ernte macht die Blüten träge wirkend.
Die Blütenstempel (Härchen) ändern ihre Farbe von weiß zu orange oder braun. Etwa 70-80% sollten ihre Farbe gewechselt haben. Dies ist jedoch nur ein grober Richtwert.
Anzeichen für die Erntezeit:
- Blätter werden gelb und sterben ab
- Blüten riechen sehr stark
- Stängel werden schwerer durch das Gewicht
- Trichome zeigen die richtige Farbe
Die letzten 1-2 Wochen vor der Ernte sollte man nur noch mit Wasser gießen. Das spült überschüssige Nährstoffe aus den Blüten.

Trichome und Reifebestimmung
Trichome sind kleine Harzdrüsen auf den Blüten, die wie winzige Pilze aussehen. Sie enthalten die wertvollen Wirkstoffe und zeigen den perfekten Erntezeitpunkt an.
Eine Lupe mit 30-60facher Vergrößerung ist nötig, um die Trichome richtig zu betrachten. Klare Trichome sind noch nicht reif. Milchig-weiße Trichome zeigen den optimalen Zeitpunkt.
Trichome-Stadien:
- Klar: Zu früh, schwache Wirkung
- Milchig-weiß: Perfekt für erhebende Wirkung
- Bernstein/braun: Stärkere körperliche Wirkung
Die meisten Züchter ernten bei 70% milchigen und 30% bernsteinfarbenen Trichomen. Dies bietet eine ausgewogene Wirkung zwischen Kopf und Körper.
Trocknung der Blüten

Die Trocknung beginnt sofort nach der Ernte und dauert 7-14 Tage. Scharfe, saubere Scheren verwenden, um die Blüten vom Stängel zu schneiden.
Die Blüten kopfüber in einem dunklen, gut belüfteten Raum aufhängen. Die Temperatur sollte 18-21°C betragen, die Luftfeuchtigkeit 45-55%.
Optimale Trocknungsbedingungen:
- Temperatur: 18-21°C
- Luftfeuchtigkeit: 45-55%
- Gute Luftzirkulation ohne direkten Wind
- Völlige Dunkelheit
Die Blüten sind trocken, wenn sich die kleinen Stängel beim Biegen mit einem Knacken brechen. Zu schnelle Trocknung verschlechtert den Geschmack. Nach der Trocknung folgt das Curing in luftdichten Gläsern für bessere Qualität.
Häufig gestellte Fragen
Neue Grower haben oft ähnliche Fragen zur Ausrüstung, Sortenwahl und den rechtlichen Bestimmungen. Diese Antworten helfen dabei, typische Anfängerfehler zu vermeiden und den ersten Anbau erfolgreich zu starten.
Welche Ausrüstung benötige ich für den Einstieg in den Cannabisanbau?
Für den Indoor-Anbau braucht man eine Growbox, LED-Beleuchtung und einen Aktivkohlefilter. Die Grundausstattung kostet etwa 300-500 Euro.
Ein Umluftventilator sorgt für frische Luft. Ein pH-Messgerät hilft bei der Wasserkontrolle.
Töpfe, Anzuchterde und ein Thermometer runden das Setup ab. Anfänger sollten nicht zu viel Equipment auf einmal kaufen.
Wie wähle ich die passende Cannabissorte für den Anbau als Einsteiger?
Anfänger sollten robuste und fehlertolerante Sorten wählen. Teure exotische Genetiken sind oft empfindlicher gegen Krankheiten.
Feminisierte Seeds sind für Einsteiger besser geeignet als Autoflower-Samen. Bei Autoflower führt jeder Fehler zu deutlich kleinerer Ernte.
Bewährte Sorten von namhaften Züchtern bieten mehr Sicherheit. Die Samen sollten frisch und richtig gelagert sein.
Welche rechtlichen Bestimmungen muss ich beim Cannabisanbau beachten?
In Deutschland dürfen Erwachsene ab 18 Jahren bis zu drei Cannabis-Pflanzen anbauen. Der Besitz von bis zu 50 Gramm zu Hause ist erlaubt.
In der Öffentlichkeit sind maximal 25 Gramm erlaubt. Der Verkauf bleibt weiterhin strafbar.
Cannabis muss von Minderjährigen ferngehalten werden. Auch der Kauf und Besitz von Samen ist legal.
Wie gestaltet sich der ideale Lichtzyklus für das Wachstum von Cannabis?
In der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit. Dieser Zyklus fördert das vegetative Wachstum.
Für die Blütephase wird auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt. Diese Umstellung leitet die Blütenbildung ein.
Die Dunkelphase muss komplett dunkel sein. Schon kleine Lichtquellen können die Blüte stören.
Welche Erde und Dünger sind für den Cannabisanbau am besten geeignet?
Hochwertige Blumenerde mit guter Drainage eignet sich am besten. Die Erde sollte vorgedüngt, aber nicht zu nährstoffreich sein.
In der Wachstumsphase braucht Cannabis stickstoffreichen Dünger. Während der Blüte wird auf phosphor- und kaliumreichen Dünger umgestellt.
Organische Dünger sind schonender als mineralische. Überdüngung schadet mehr als Unterdüngung.
Welche häufigen Fehler sollten Anfänger beim Cannabisanbau vermeiden?
Überwässerung ist der häufigste Anfängerfehler. Die Erde sollte zwischen den Wassergaben antrocknen.
Zu viel Dünger verbrennt die Wurzeln. Anfänger sollten mit der halben empfohlenen Dosis beginnen.
Ein fehlender Geruchsfilter stört die Nachbarn. Cannabis riecht besonders stark in der Blütephase.